Startseite
Aargau
Brugg
Die Stiftung Faro macht den Schritt an die Öffentlichkeit, vom Areal in Königsfelden in die Brugger Altstadt. Beschäftigt sind an der Storchengasse Menschen mit kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen.
In den Räumlichkeiten der Effingerhof AG an der Storchengasse in Brugg ist ein Betrieb eingerichtet worden, der auf die Bereiche Buchbinderei und Papierverarbeitung spezialisiert ist. Integriert sind ein Atelier sowie ein Verkaufsladen mit selbst gefertigten Artikeln. Zur Verfügung stehen neun geschützte Arbeitsplätze sowie vier Beschäftigungsplätze.
Am Mittwochnachmittag ist der Standort im Beisein von vielen Gästen – Mitarbeiter, Handwerker, Lieferanten sowie Vertreter von Behörden und Institutionen – eingeweiht worden. Geschäftsführer Dani Hohler und Stiftungsratspräsidentin Franziska Zehnder war die Freude anzusehen. «Jetzt kommen wir unter die Leute und können zeigen, wer wir sind und was wir machen.» Hohlers Rat an alle Interessierten: «Am besten einfach vorbeikommen und bei uns hereinschauen.»
Für einen Platz in der Gesellschaft
Für die Stiftung Faro bestehe die Möglichkeit, einen weiteren Beitrag zur Integration der Menschen mit kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen zu leisten, zeigten sich Hohler und Zehnder überzeugt. Die Klienten sollen, so lautet das Ziel, ganz selbstverständlich ihren Platz in der Gesellschaft erhalten. Die Räumlichkeiten, die zusammen mit der Effingerhof AG umgestaltet wurden, seien hell und freundlich geworden, fuhren Hohler und Zehnder fort. «Sie sind bestens geeignet für unsere Bedürfnisse. Wir sind begeistert.»
Im Empfangsbereich befindet sich ein Büro, daneben das Atelier und im hinteren Bereich die Buchbinderei. Im ersten Obergeschoss sind ein Aufenthaltsbereich sowie weitere Arbeitsplätze zu finden. Dort besteht überdies die Gelegenheit, Ausstellungen durchzuführen. Bis 3. Oktober sind unter dem Titel «Stuhl mit Stil» Kunstwerke zu sehen, die von den Klienten in vielen Hundert Arbeitsstunden gefertigt wurden.
Die ersten Reaktionen auf den Standort seien überaus positiv ausgefallen, sagte Geschäftsführer Hohler. Geschätzt werde, dass die Klienten mitten in der Altstadt arbeiten könnten. Für diese sei der Umzug überdies eine wertvolle Erfahrung, der Kundenkontakt eine spannende Abwechslung im Alltag. Auch für die Zusammenarbeit mit der Effingerhof AG fand Hohler lobende Worte. Der Umgang sei offen und unkompliziert.
Zurück zum Angebot: Dieses ist vielfältig. In der Buchbinderei wird laminiert, geschnitten, gelocht, gefalzt, geklebt und geheftet, werden Notizblöcke, Mappen, Couverts und Schachteln hergestellt. Im Atelier zu kaufen sind Kräutersalz genauso wie Pesto, Sirup und Dekorationsartikel oder Glückwunschkarten. Letztere übrigens werden auf Auftrag nach individuellen Wünschen für besondere Gelegenheiten wie Geburten oder Hochzeiten produziert. «Qualitativ hochstehend», so Hohler und Zehnder übereinstimmend.
Eine Nutzung, die Sinn macht
Christine Hänggi, Leiterin der kantonalen Abteilung Sonderschulung, Heime und Werkstätten, freute sich an der Einweihung darüber, wie sich die Stiftung Faro in kurzer Zeit entwickelt hat, darüber, dass die bisher eher beengenden Platzverhältnisse auf dem Areal in Königsfelden der Vergangenheit angehören.
Der Brugger Stadtammann Daniel Moser wies darauf hin, dass die neue Nutzung in der Altstadt viel Sinn mache. Er sprach von einem guten Schritt, denn es sei wichtig, dass die Stiftung Faro bekannt werde.