Die Gala-Band This Masquerade bringt schweizweit seit 30 Jahren die Leute zum Tanzen – auch die Männer.
Bälle, Hochzeiten und Eröffnungsfeiern: Die Gala-Band This Masquerade ist an gehobenen Anlässen anzutreffen. Mit Smoking und Abendkleid stehen die sechs Profimusiker auf der Bühne und unterhalten ihr Publikum. Den Opernball, den Polyball, den Basler Ball und Dutzende weitere Bälle haben sie schon bespielt.
An Silvester sorgten sie schon im Dolder Grand Hotel Zürich oder im Palace Hotel Luzern für die musikalische Unterhaltung und sie standen mit Moderatoren wie Röbi Koller, Annina Frey oder Claudio Zuccolini auf der Bühne. Die Referenzliste von This Masquerade ist lang, sehr lang. Das ist kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Band bereits seit 30 Jahren gemeinsam unterwegs ist.
Seit 1987 dabei sind auch Claudine (47) und Stephan Weber (56) aus Brugg. Das Ehepaar hat in den vielen Jahren schon einiges erlebt. Nach einem Highlight der letzten 30 Jahren gefragt, fällt es ihnen schwer, eine Antwort zu geben. Doch ein Auftritt, da sind sie sich einig, bleibt ihnen speziell in Erinnerung.
Es war der erste offizielle Auftritt als Gala-Band, 1988 am legendären Bernhard-Apéro im Bernhardtheater in Zürich. Gemeinsam mit Percy Sledge, bekannt für sein Lied «When a man loves a woman», standen sie damals auf der Bühne. Claudine Weber-Hilty erinnert sich: «Für den Auftritt habe ich mir mit zwei Freundinnen mein erstes Abendkleid gekauft. Noch heute hängt es in meinem Gala-Kleiderschrank.»
Mehrere hundert Auftritte absolvierte die Band seit ihrer Gründung. Immer wieder speziell sei es auch an Privatanlässen von Promis zu spielen und besonders berührt sei sie bei Hochzeiten, sagt Claudine Weber-Hilty. This Masquerade spielt ausschliesslich eigens arrangierte Covermusik und zielt darauf ab, die Leute zum Tanzen zu bringen. «In den 30 Jahren ist es vielleicht einmal vorgekommen, dass die Leute nicht getanzt haben», sagt das Ehepaar und Claudine Weber-Hilty fügt an: «Sogar an Firmenanlässen von Baufirmen, wo vorwiegend Männer eingeladen sind, bringen wir die Leute zum Tanzen.»
Die beiden können von unzähligen schönen Erlebnissen berichten. Negatives gab es in all den Jahren kaum. Ein Beispiel ist die Wirtschaftskrise, die auch an ihnen nicht spurlos vorbei ging. Just in der Zeit, in der Claudine Weber das Management der Band übernahm, gingen die Anfragen zurück. Stephan Weber erklärt: «Musiker sind ein Indikator für die Wirtschaft. Wenn die Musiker sagen, es geht wieder bergauf, dann ist das so.» Und es ging bergauf, die Anfragen nahmen wieder zu.
Auch innerhalb der Band ist es selten zu Problemen gekommen. «Man muss mit Musikern spielen, mit denen man auch sonst etwas unternehmen würde», erklärt Stephan Weber das Erfolgsgeheimnis von This Masquerade.
Die beiden, Claudine und Stephan Weber, haben sich dank der Band kennen gelernt. Als die Popband This Masquerade vor 30 Jahren entschied, fortan als Gala-Band aufzutreten, trat der damalige Schlagzeuger aus. Es musste ein neuer Musiker her. Und weil Ueli Gigly, der Gründer von This Masquerade, Stephan Weber gut kannte, lud er ihn in eine Probe ein. Weber schlug sich gut und gehörte von da an zur Band und bald schon auch zu Claudines Leben. Es folgte die Verlobungsparty der beiden im «Hüsli» in Brugg, wo sich auch ihr Bandraum befand. «Im ‹Hüsli› spielte sich zeitweise ein hübscher Teil der Schweizer Musikszene ab. Das war eine gute Zeit», erinnert sich Stephan Weber.
Bald feierten sie Hochzeit und dann, zwei Jahre später, kam das erste Kind, Tochter Fabienne, zur Welt. Die frischgebackenen Eltern dachten nicht daran, deswegen mit dem Musikmachen aufzuhören. Die Agenturen hätten damals zwar nicht geglaubt, dass die beiden das durchziehen würden, erzählt das Ehepaar rückblickend.
Doch auch mit Kind Nummer zwei, drei und vier blieben sie der Band treu, obwohl es manchmal turbulent zu- und herging, wie Claudine Weber-Hilty erzählt: «Es gab Zeiten, da habe ich hinter der Bühne noch gestillt. Das machte unseren damaligen Bandleader ordentlich nervös.» In all den Jahren konnten Claudine und Stephan Weber immer auf ihr familiäres Umfeld und auf ihre Babysitter zählen. «Nur wenn du weisst, dass es zu Hause funktioniert, hast du den Kopf frei zum Musikmachen», sagt Stephan Weber.
Heute sind die vier Kinder zwischen 15 und 26 Jahre alt, das musikalische Talent der Eltern haben sie geerbt. Auch in den Bandangelegenheiten unterstützen sie die Eltern. Tochter Fabienne hilft beim Organisieren des anstehenden Jubiläumsfestes, Jolanda, Dennis und Benjamin werden am Anlass selber mitanpacken.
Claudine Weber-Hilty, Tochter eines Schweizers und einer Kongolesin, verbrachte die ersten Lebensjahre im Heimatland ihrer Mutter. Mit fünf kam sie in die Schweiz. Nach der Schule absolvierte sie den Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Zürich und danach eine KV Lehre bei Kuoni. Sie habe zwar lieber Kunst und Musik machen wollen, sagt Claudine Weber-Hilty, aber Stephan habe ihr geholfen, die Lehre durchzuziehen. Sie fügt an: «Heute bin ich ihm unglaublich dankbar dafür.»
Stephan Weber seinerseits wuchs in Brugg auf. Die Musik sei bei ihm zu Hause ein wichtiger Bestandteil gewesen, sagt er. Weber lernte zuerst Klavier und dann Klarinette spielen. Zum Schlagzeug kam er durch Zufall: «Ein Tambour-Instruktor kam ins Schulzimmer und fragte, wer trommeln will. Ich sagte spontan zu und lernte es», erzählt er. Nach der Lehre als Elektromonteur studierte Weber an den Jazzschulen in Bern und St. Gallen.
Heute arbeitet er als Schlagzeuglehrer an den Musikschulen Windisch, Brugg und Schenkenbergertal. Die Band ist die gemeinsame Leidenschaft der beiden. Dass sie zusammen leben und zusammen arbeiten, sei kein Problem, beteuert das Ehepaar: «Wir helfen einander, lassen uns aber auch gegenseitig Freiräume.» Und nach 30 Jahren haben sie noch immer nicht genug vom Bandleben, sie sind sich einig: «Solange wir Anfragen bekommen, machen wir weiter.»