Maria Christelle Ngongo
«Switzerland’s next Topmodel» als Sprungbrett: «Ich möchte als Influencerin voll durchstarten»

Die Nussbaumerin Maria Christelle Ngongo will dank der Castingshow «Switzerland’s next Topmodel» noch bekannter werden. Sie würde sogar bei einem Nacktshooting mitmachen.

Deborah Gonzalez
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Maria Christelle Ngongo möchte «Switzerland’s next Topmodel» werden.

Maria Christelle Ngongo möchte «Switzerland’s next Topmodel» werden.

Colin Frei

Perfekt gestylt, schlicht, aber doch modisch, sitzt die 21-jährige Maria Christelle Ngongo aus Nussbaumen in einem Badener Café. Ihr Blick ist auf ihr Handy gerichtet, während sie mit dem Finger darauf herumwischt. Auf dem Bildschirm ist ein Bild von ihr zu sehen. «Das ist mein offizielles ‹Switzerland’s next Topmodel›-Foto», sagt Maria Ngongo. Die gebürtige Angolanerin ist eine von insgesamt 20 Kandidaten, die die Jury um Model Manuela Frey überzeugen wollen. Denn ab nächstem Freitag heisst es auf ProSieben wieder: «Ich habe leider kein Foto für dich.»

Eigentlich arbeitet Maria Ngongo als Verkäuferin in Baden. Gelernt habe sie jedoch Pflegerin. «Das war eine Notlösung, ich wusste, dass ich das früher oder später aufgeben würde», sagt sie. Eigentlich wolle sie beruflich etwas ganz anderes, was genau, wisse sie aber noch nicht. Früher habe sie unbedingt Model werden wollen, «danach kam Youtube und Instagram und ich wusste, dass das eher was für mich ist». Maria Ngongo bezeichnet sich selbst als Influencerin.

Auf Instagram folgen ihr über 15'000 Leute. Auf ihren Bildern zeigt sie sich auch mal freizügig. «Ich zeige gerne, was ich habe», sagt sie. Neben ihrem Auftritt bei Instagram arbeitet die Nussbaumerin an ihrer eigenen Make-up-Marke. Ende des Monats soll ihr erstes eigenes Produkt auf den Markt kommen. Was es sein wird, will sie noch nicht verraten: «Das ist ein
Geheimnis. Es wissen nur wenige Bescheid.» Was aber kein Geheimnis ist, ist ihre Teilnahme bei «Switzerland’s next Topmodel». Bereits vor einigen Tagen ist die Liste der Top-20-Kandidaten rausgekommen. Maria Ngongo ist die einzige dunkelhäutige weibliche Teilnehmerin. Ein Vorteil? «Vielleicht schon, weil ich so mit meiner Hautfarbe ausstechen könnte, andererseits sind aber auch sehr viele verschiedene Persönlichkeiten dabei – egal, welcher Hautfarbe.»

Auch ein Nacktshooting würde für sie infrage kommen

Eine Persönlichkeit ist die 21-Jährige allemal: die Haare ihrer pechschwarzen Perücke reichen bis über den Po, ihr Wimpernaufschlag sieht nicht ganz echt aus und ihr Make-up sitzt perfekt. So stellt man sich ein typisches Model erst nicht vor. «Das Business hat sich verändert. Make-up ist ein grosses Thema, genauso wie das Gewicht, heute muss man nicht mehr gertenschlank sein», sagt die 21-Jährige.

Sie weiss, wovon sie redet, denn sie hat in der Zeit nach den Aufnahmen 15 Kilogramm zugenommen – auf eigenen Wunsch hin. «Mein Körper braucht Fleisch auf den Knochen, was anderes ist einfach nicht schön.» Ausserdem sei ihr Make-up ihr Markenzeichen. «Alle kennen mich so.» Trotzdem habe sie kein Problem damit, ungeschminkt und im Schlabberlook ausser Haus zu gehen. «Auf dem offiziellen «SNTM»-Foto bin ich schliesslich auch ungeschminkt.» Dass sie auf Instagram ein ganz anderes Bild von sich selbst zeigt, sieht Maria Ngongo nicht kritisch: «Das bin ja genauso ich – einfach in geschminkt.»

«Switzerland’s next Topmodel» sieht sie als eine Art Sprungbrett: «Es ist eine tolle Erfahrung und es macht wirklich Riesenspass, aber ich will mehr.» Mit «mehr» meint sie Instagram. Sie möchte als Influencerin durchstarten und dort ihr Geld verdienen. «Ich schliesse aber nicht aus, weiterhin Jobs als Model anzunehmen», sagt sie. Mit der TV-Show habe sie schon in die Welt hineinschnuppern können. «Man erlebt bei ‹SNTM› unheimlich viel», sagt Maria Ngongo.

Letztes Jahr durften die Teilnehmer der Castingshow etwa in den Bergen für ein Fotoshooting posieren, in Mailand auf Erkundungstour gehen oder in einer Traumwelt über Wasser laufen. Maria Ngongo selbst würde alles mitmachen, auch ein Nacktshooting. Nur bei einer Sache würde sie sich weigern: «Ich habe eine Schlangenphobie. Ein Shooting mit Schlangen würde ich niemals machen. Dann verlasse ich lieber die Show.» Noch ist sie aber dabei und kann es kaum erwarten, bis die erste Folge am Freitag ausgestrahlt wird: «Ich bin so gespannt, ich weiss ja selbst noch nicht wie es ist, wenn ich mich auf dem Bildschirm sehe.»