Im Mammutmuseum Niederweningen wird auf einer neuen Ausstellungstafel das Wehntal in der letzten Warmzeit präsentiert.
Im Mammutmuseum Niederweningen wird auf einer neuen Ausstellungstafel das Wehntal in der letzten Warmzeit vor 120000 Jahren gezeigt. Es ist das Ergebnis des Forschungsprojekts zu den Torfschichten in Niederweningen, das 2015 begonnen wurde. Zu sehen sind eine Illustration des Wehntals in der letzten Warmzeit, mit den Pflanzen, Muscheln und Schnecken, die den Forscherinnen und Forschern zur Alters- und Klimaermittlung dienten.
Bereits frühere Forschungsbohrungen hatten gezeigt, dass in Niederweningen unter dem «Mammuttorf» aus der Mitte der letzten Eiszeit vor etwa 45'000 Jahren Seesedimente liegen, die in etwa 10 Metern Tiefe einen «unteren Torf» enthalten.
Zudem wurde ermittelt, dass die bis zu 130 Meter tiefen eiszeitlichen Ablagerungen des Wehntals in einem früheren Gletschersee entstanden sind, der ein etwa 185 000 Jahre altes Talbecken füllte. Die beiden Torfschichten im obersten Teil weisen auf Verlandungen in kurzen warmen Klimaphasen hin. Während der gut untersuchte «Mammuttorf» aus der Mitte der letzten Eiszeit vor etwa 45 000 Jahren stammt, war das Alter des «unteren Torfs» umstritten.
Ein neues Forschungsprojekt in Baugruben von 2015 und 2019 sowie mit drei Kernbohrungen von 2018 zeigt nun, dass der «untere Torf» von einem Flachmoor am Ende der letzten Warmzeit vor etwa 120 000 Jahren («Eem») stammt. Dies belegen typische Landschnecken sowie Pollen, Samen und Holzreste wärmeliebender Pflanzen an der Basis des Torfs. Feinkörnige Seesedimente über den untersten Torflagen und darüber liegende dünnere Torfhorizonte wurden als Ablagerungen vom Anfang der letzten Eiszeit datiert.
An der Matinée vom Sonntag, 6. November 2022, 10.30 Uhr, werden im Mammutmuseum die Ergebnisse des Forschungsprojekt präsentiert. (az)