Startseite
Aargau
Baden
Am Mittwochabend gingen heftige Hagelniederschläge in Baden nieder. Laut Augenzeugen haben die bis zu eiswürfelgrossen Hagelkörner die Strassen der Limmatstadt in ein winterliches Weiss getaucht und den Strassenverkehr gehörig beeinträchtigt.
«Die Leute suchen Schutz unter dem Perrondach», erklärte AZ-Online-Redaktor Philipp Zimmermann, der am Bahnhof Baden unterwegs war, als sich das heftige Gewitter über der Limmatstadt entlud.
Sogar unter dem Perrondach spannen die Menschen Regenschirme auf, um nicht von Hagel-Querschlägern, die am Zug abprallen, getroffen zu werden. Kurz vor sieben Uhr, als der zirka 20-minütige Hagelsturm vorüber war, hatten die Hagelkörner den Bahnhofsplatz und Strassen in Baden unter sich begraben.
Dies zeigen auch die vielen Bilder, die unsere Leser eingesendet haben:
«Die Autos fahren auf den von Hagelkörnern übersäten Strassen im Schritttempo vorwärts», erklärt Zimmermann weiter. Viele Passanten hätten am Bahnhof Baden und im Feierabendverkehr innegehalten und ihre Smartphones gezückt, um das spektakuläre Wetterphänomen festzuhalten. «Hier sieht es aus wie im Winter», sagt der AZ-Redaktor. «Alles ist weiss.» Später wird er sich bewusst, dass er wohl etwas Einmaliges erlebt hat: «So etwas habe ich noch nie erlebt.»
Ein AZ-Leser berichtete, dass auf einem Bahnübergang ein Mini-Cooper in den Hagelmassen stecken blieb. Er und weitere Passanten hätten mit Schneeschaufeln zu Hilfe eilen müssen, um den Kleinwagen aus seiner misslichen Lage zu befreien.
Teilweise seien die Hagelkörner so gross wie Murmeln oder Eiswürfel gewesen, erklärte auch Martin Rupf, Ressortleiter des «Badener Tagblatts». «Der Verkehr kam zum Erliegen, Autofahrer suchten Schutz unter Vordächern.» Der Metroshop und die Coop-Vitality-Apotheke im Untergeschoss des Bahnhofs seien knöcheltief im Wasser gestanden. Viele Passanten hätten die Schuhe ausgezogen, um sich durch die Fluten im Bahnhof-Untergeschoss zu bewegen.
Videoaufnahmen aus dem Bahnhof zeigen, wie Mitarbeiter der ansässigen Geschäfte versuchten, das eindringende Wasser mit Erde-Säcken und Wasserschiebern fernzuhalten. Auch die Feuerwehr stand nach dem heftigen Unwetter im Einsatz.
Auch in der Nachbarsgemeinde Ennetbaden wütete der Hagel. Dort verwandelte sich etwa die Geissbergstrasse in einen regelrechten Bach.
Am späten Abend waren an den Strassenrändern in der Innenstadt immer noch weisse Hagelfelder zu sehen. Passanten liefen teilweise über die weissen Flecken und freuten sich, das Knirschen unter den Füssen hörend, über das seltene Wetterphänonen. Für manch einen dürfte es ein einmaliges Erlebnis gewesen sein. (luk/sga)
#Baden #Aargau #Gewitter pic.twitter.com/0ytObfwNmv
— Michael Hügli (@MichaelHuegli) 31. Mai 2018
Welcome to hell. #Hagel #Baden #Wetter pic.twitter.com/do48405fBu
— Daniel Goldberg (@dgoldberg) 30. Mai 2018