Bei der Postfiliale am Bahnhof herrscht in diesen Tagen immer wieder ein Grossandrang. Und die Aufgabestelle in Dättwil platzt aus allen Nähten – hier reagiert die Post.
Kurz vor 18 Uhr am Montag: Vor der Post am Bahnhof Baden stehen rund 20 Personen Schlange. Teilweise im Laden, teilweise im Vorraum. Vielen von ihnen halten ein oder mehrere Päckli in den Händen und warten eine Viertelstunde, bis die Zahl, die auf ihrem Ticket steht, auf der Infotafel einem der vier geöffneten Schalter zugewiesen wird. Dazu stapeln sich Päckli am Boden hinter dem Schalterbereich. Der Eindruck setzt sich fest, dass der Platz zur Zwischenlagerung der Päckli angesichts des Ansturms knapp geworden ist.
Der Ansturm ist kein Einzelfall in diesen Tagen, wie die AZ von verschiedener Seite vernimmt. Vor allem abends (die Filiale ist bis 18.30 Uhr geöffnet), aber auch morgens kommt es zeitweise zu einem Grossandrang. Ein Leser berichtet, wie morgens zirka acht Personen im Freien anstanden.
«Die Kundenzahlen schwanken stark je nach Tageszeit und Wochentag», antwortet Post-Sprecher Markus Werner. Das sei auch in anderen Filialen so. «In der Vorweihnachtszeit werden zudem aussergewöhnlich viele Pakete aufgegeben.» Erst im April 2020 hatte die Post ihre Filiale am Bahnhof um 100 Meter in gezügelt. Sie gab das grössere und prominent gelegene Lokal in der denkmalgeschützten Liegenschaft Postareal auf, in welche der Discounter Aldi einzog.
Die Ladenfläche der Postfiliale reduzierte sich durch den Umzug von 500 auf 300 Quadratmeter. Die Post begründete den Umzug der Hauptpost mit «grösseren leerstehenden Flächen im Backoffice-Bereich», wie Post-Sprecher Markus Werner der AZ sagte. Insbesondere nach dem Auszug der Briefzustellung nach Dättwil seien Räume leergestanden.
Ende Oktober schloss die Post ihre zweite Filiale im Zentrum von Baden, am Cordulaplatz. Gewerbler äussern ihren Unmut wegen des Zeitverlusts, der ihnen respektive ihren Mitarbeitenden durch den täglichen Gang auf die Hauptpost entstanden ist. Markus Werner sagt dazu:
«Wenn es aktuell in den Stosszeiten zu längeren Wartezeiten kommt, so möchten wir uns bei den Kundinnen und Kunden dafür entschuldigen.»
Gemäss den eigenen Erhebungen sei es aber nicht so, dass die Wartezeiten an der Filiale am Bahnhof seit der Schliessung der Filiale am Cordulaplatz generell zugenommen hätten. Im Backoffice-Bereich habe es zudem auch in der vorweihnachtlichen Zeit immer noch genügend Platz für die Lagerung von Paketen.
Werner weist auf die beiden My-Post-24-Automaten hin, wo man rund um die Uhr Pakete aufgeben und abholen kann. Einer befindet sich vor der Filiale Baden, der zweite auf der anderen Seite der Gleise neben dem Langhaus. Er nennt auch «die Filialen mit Partner in Dättwil und Rütihof» sowie die Aufgabe- und Abholstelle im Migros-Supermarkt beim Bahnhof.
Geschäftskunden können die Post-Aufgabestelle im Gewerbegebiet Täfern in Dättwil nutzen. «Diese Aufgabemöglichkeit wird immer beliebter, und die Geschäftskundenstelle Täfern platzt tatsächlich aus allen Nähten», sagt Werner. «Wir sind uns deshalb bewusst, dass wir unser Angebot für die Geschäftskunden ausbauen müssen. Wir suchen intensiv nach einer Möglichkeit, die Aufgabestelle Täfern zu erweitern, mehr Platz zu schaffen und die Öffnungszeiten auszudehnen.»
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