Vergangene Woche fand in der Aula der Kanti Baden der Energie-Apéro Aargau statt. Das Interesse an der Thematik zeigte sich an den vielen Besuchern.
In der Aula der Kanti Baden ging vergangene Woche der Energie-Apéro Baden über die Bühne. Dabei wurde die Elektrifizierung im Bereich Mobilität, das Thema Ladestationen sowie die damit zusammenhängende Stromnachfrage thematisiert.
Michael Sarbach, Geschäftsführer der Regionalwerke AG Baden, begrüsste die rund 250 Gäste, aber auch die Referenten, die später auf die Herausforderung der Elektrifizierung rund um die Mobilität eingehen sollten.
Silvan Rosser, Umweltwissenschafter der ETH Zürich, startete mit dem Thema «Alle Fahrzeuge elektrisch – bis 2050». Den meisten sei bekannt, so Rosser, dass die Mobilität der grosse CO2-Verursacher sei. 72 Prozent würden vom Privatverkehr verursacht.
Heute seien jedoch erst 3 Prozent der Fahrzeuge elektrisch unterwegs, wie der Forscher weiter meint. Dabei steht «elektrisch» für verschiedene Arten von Antrieb. Ob Wasserstoff, Hybrid-Varianten, Gas oder synthetische Stoffe: Wichtig sei in jedem Fall, dass bei der Herstellung erneuerbare Energien eingesetzt würden.
Mit einer Elektrifizierung ginge eine Erhöhung der Energieeffizienz einher. Was jedoch ebenso steige, sei der Strombedarf: Bis 2040/50 würde dieser an die 80–90 Terawattstunden betragen, während es heute deren 60 sind. Rosser zeigte diverse Lösungen auf, woher der Strom kommen könnte, so durch Wind, Wasser, Gaskraftwerke oder Importe.
Gemäss Rosser kämen aber noch weitere Herausforderungen hinzu: So das Verteilnetz, das bereit sein muss (Kapazität, Ausbaukosten), aber auch ein steigender Bedarf an Ladeinfrastruktur, die erstellt werden muss.
Aus der Region Baden sprach anschliessend zuerst Stefan Kalt, Direktor der Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen (RVBW). Er zeigte die pionierhafte Elektrifizierung, die das Busunternehmen in den letzten Jahren vollzogen hat. «Wir wollen Teil der Lösung sein», lautete ein grosses Anliegen von Kalt. Schon heute seien elektrische Busse auf mehreren RVBW-Linien im Einsatz. Die Elektrifizierung soll bis 2030 abgeschlossen sein.
Max Moresi, E-Mobilitätsverantwortlicher der Regionalwerke, beschrieb die Situation der Ladeinfrastruktur in der Region und zeigte Beispiele aus der Praxis. Heute seien es 21 Stationen, die eine stetig steigende Nutzung aufzeigen würden. Anhand eines kleineren privaten Ladestationenprojekts mit 20 Parkboxen, sowie mit Hilfe eines Projekts in einer grossen Einstellhalle, erklärte Moresi mit Bildern und Worten das Vorgehen und die Herausforderungen bei der Realisierung der Ladeinfrastruktur.