Fusionsprojekt
Suhr steigt aus Zukuftsraum Aarau aus

Das Resultat wurde später bekannt gegeben als ursprünglich geplant - es gingen über 3000 Wahlzettel ein, normal sind es laut Gemeindepräsdient Marco Genoni nur etwa 2000. Der Nein-Stimmen-Anteil betrug 54,6 Prozent.

Nadja Rohner, Daniel Vizentini
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Karikatur der Suhrer Zukunftsraum-Gegner

Karikatur der Suhrer Zukunftsraum-Gegner

Suhr Plus

Mit 1568 Ja zu 1886 Nein haben sich die Suhrer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger definitiv aus dem Fusionsprojekt Zukunftsraum Aarau verabschiedet. Die Stimmbeteiligung lag bei 62 Prozent. Konkret abgestimmt wurde über den nächsten Schritt im Fusionsprozess: die Ausarbeitung von Fusionsverträgen.

Die SVP Suhr hat sich bereits vernehmen lassen: "Die Argumente zu einem Ausstieg aus der Fusion mit Aarau waren überzeugend und haben zu diesem Resultat geführt", schreibt Parteipräsident Beat Woodtli. "Es ist nicht alles Gold was glänzt." Suhr habesich für die direkte Demokratie entschieden und wolle eigenständig bleiben. "Die Gemeindeversammlungen und die Infoforen werden bleiben und die Einwohner von Suhr können weiterhin aktiv mitbestimmen. Nun sind alle Parteien gefordert, an der weiteren Entwicklung von Suhr mit zu wirken. Suhr ist ein verlässlicher Partner in der Region."

Der Gemeinderat Suhr hatte sich - als einzige Exekutive im Zukunftsraum-Perimeter - für ein Nein ausgesprochen. Entsprechend zeigt sich der Suhrer Gemeindepräsident Marco Genoni zufrieden: "Wir freuen uns über das eindeutige Resultat", sagt er. Jetzt gehe es darum, die Gemeinde wieder zu einen. Suhr gelte als innovativ – "Die Stimmbürger wollten dies wohl nicht aufgeben für etwas Ungewisses."

Jürg Lienhard, Präsident des Suhrer Pro-Zukunftsraum-Komitees, sieht es ganz ähnlich, aber mit anderer Interpretation: "Die Stimmbürger haben sich für den Status quo anstelle des Ungewissen entschieden, obwohl nicht sicher ist, wie lange dieser Status quo Bestand haben wird." Er spricht von einer "riesigen Enttäuschung", und: "Suhr verhält sich immer noch wie ein Dorf, obwohl es keines mehr ist." Die Gemeinde hat rund 10'400 Einwohner.

Damit haben - Stand 27.9. – Densbüren und Suhr Nein gesagt, wobei in Densbüren ein Referendum noch möglich wäre, da der Entscheid an der Gmeind fiel und nicht direkt an der Urne. Dem Vernehmen nach werden Unterschriften gesammelt. Unterentfelden entscheidet erst am 18. Oktober (Urnenabstimmung). Oberentfelden (Gemeindeversammlung) und Aarau (Einwohnerrat) haben schon Ja gesagt, wobei in beiden Gemeinden bekanntlich Unterschriften für ein Referendum gesammelt werden. In Aarau ist es bereits zustande gekommen.