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In einer geharnischten Medienmitteilung teilen die beiden Ortsparteien gegen die Kreisschulpflege aus. Diese tritt grösstenteils nicht mehr zur Wiederwahl an. Die SVP nimmt das um Anlass, die Kreisschule grundsätzlich in Frage zu stellen.
Die Nachricht, dass sechs der bisher sieben (künftig fünf) Mitglieder der Kreisschulpflege Aarau-Buchs nicht zur Wiederwahl durch den Kreisschulrat antreten, hat am Samstag Wellen geschlagen. In einer gemeinsamen Mitteilung zeigen sich die SVP Aarau-Rohr und die SVP Buchs «sehr besorgt». Die Parteien schreiben: «Bereits in den vergangenen Jahren hat sich abgezeichnet, dass der ‹Leuchtturm› Kreisschule Aarau-Buchs (KSAB) vielen Erwartungen und Versprechungen nicht gerecht werden konnte.» Nicht einmal die versprochenen Einsparungen haben realisiert werden können, es habe im Gegenteil eine Anpassung der Leistungen «nach oben» stattgefunden. «Jüngst ereilte die Bürgerinnen und Bürger zudem die Information, dass die KSAB eine Schulraumplanung unterhält, die diesen Namen nicht wert ist. Sollte das Oberstufenzentrum Telli nicht gebaut werden können, laufen die beiden Gemeinden in ein massives Platzproblem.»
Die SVP kritisiert auch Entscheide auf der «schulischen Ebene», etwa die Abschaffung der Kleinklassen, die es früher in Buchs gab, und die zeitweise Abschaffung der Einschulungsklassen, die die Kreisschule auf Geheiss des Kantons wieder einführen musste, weil sie in den verbindlichen Satzungen explizit erwähnt sind. Viele Lehrpersonen stünden nicht hinter dem von der Kreisschulpflege als strategisches Gremium gefällten Entscheid, grundsätzlich eine integrative Schule sein zu wollen.
Es sind scharfe Worte, die die SVP-Ortsparteien über die Kreisschulpflege verlieren. Sie habe sich «weder an Gesetze, Versprechungen noch an Vorgaben gehalten» steht in der Medienmitteilung. «Dass sie nun praktisch geeint den Bettel hinschmeisst, kommt einer Trotzreaktion gleich. Die SVP kann nicht nachvollziehen, dass die Kreisschulpflegerinnen und Kreisschulpfleger das Schiff KSAB just zu so einem kritischen Zeitpunkt verlassen.» Es gehe viel Wissen und Erfahrung verloren, so die SVP weiter, die in der Medienmitteilung von einem «Scherbenhaufen» schreibt. Der zu wählende Schulvorstand werde faktisch nochmals von vorne anfangen und dabei «einige übereilte Entscheide der alten Kreisschulpflege ausbaden» müssen. Und die SVP stellt in den Raum: «Notfalls muss auch die Frage zulässig sein, ob der Gemeindevertrag nicht aufzulösen und das ganze Projekt zu beerdigen ist, bevor noch mehr Schaden angerichtet wird.» Entsprechende Vorstösse würden in den Einwohnerräten eingereicht.